Demo: Ohne uns steht die Welt still!
Heraus zum feministischen Kampftag 2023!

Mittwoch, 08. März 2023 I 16 Uhr
Hauptbahnhof Erfurt (Willy-Brandt-Platz)

Aufruf: Ohne uns steht die Welt still!
Heraus zum feministischen Kampftag 2023!
Am 8. März begehen wir jedes Jahr den Tag im Kampf gegen das Patriarchat in all seinen Formen!

DEM PATRIARCHAT DEN KAMPF ANSAGEN!

Noch immer leben wir in sexistischen Zeiten. Gesellschaftliche Rollenvorstellungen schreiben uns aufgrund unseres Geschlechts vor, wie wir zu leben, zu lieben und zu arbeiten haben. Entsprechen wir diesen Erwartungen nicht, erfahren wir Sanktionen, Diskriminierung, Gewalt und Kriminalisierung. Am massivsten betroffen von dieser patriarchalen Gesellschaft sind wir als Frauen und wir als Menschen, denen „Weiblichkeit“ und Frau-Sein von außen zugeschrieben werden, obwohl wir uns keinem oder einem anderen Geschlecht zuordnen. Als Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans* und agender Menschen (kurz: FLINTA*) müssen wir gemeinsam für Selbstbestimmung und gegen Unterdrückung kämpfen – am 8. März und alle Tage! Das ist eine Kampfansage!

ZUSAMMEN GEGEN PATRIARCHALE GEWALT!

Ob Catcalling, sexistische Sprüche, sexuelle Übergriffe gegen FLINTA* oder Femizide: Als FLINTA* sind wir alle von patriarchaler Gewalt betroffen! Wenn auch auf verschiedene, aber zahlreiche Arten: Sexismus, Misogynie, Queer-Feindlichkeit, Diskriminierung von Frauen, Lesben, inter*, nicht-binären, trans* und/oder agender Menschen sind Ausdruck eines zutiefst verankerten patriarchalen “Normalzustands“. Patriarchat tötet! Gewalt gegen FLINTA* hat System – stürzen wir es!

FEMINISTISCHER KAMPF IST ARBEITSKAMPF!

Wir wollen Anerkennung, faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen statt Ausbeutung! Ob wir erziehen, pflegen oder kassieren. Ob unbezahlt im Privaten oder als Erwerbsarbeit: Sorgearbeit wie Kinderbetreuung, Haushaltsführung oder die Pflege von Angehörigen wird immer noch mehrheitlich von uns FLINTA* gestemmt. Diese Arbeiten sind zentrale Aufgaben einer solidarischen Gesellschaft. Wir und unsere Arbeit müssen gesellschaftlich anerkannt werden – und nicht zur Profitmaximierung dienen, während wir als FLINTA* selbst massiv von Altersarmut bedroht sind. Es braucht gerechte Löhne und gute Bedingungen sowohl für entlohnte als auch im privaten Umfeld getätigte Sorgearbeit. Deshalb wollen wir konkrete Kämpfe von Beschäftigten in diesen Bereichen unterstützen.Derzeit kämpfen bundesweit wie auch hier in Thüringen Beschäftigte in Krankenhäusern, sozialen Einrichtungen, im Erziehungsdienst und vielen weiteren Sorgetätigkeiten für gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Egal ob es sich um die Kolleg*innen im Helios Konzern, den Krankenhäusern der SRH-Gruppe, in kommunalen oder privatwirtschaftlich organisierten Kitas, in Reha-Kliniken oder Medizinischen Versorgungszentren handelt: Wir stehen hinter euren Arbeitskämpfen und Streiks! Daher werden am 8. März auch streikende Kolleg*innen Teil unserer Demo sein. Es ist Zeit, dass sich in unseren Löhnen die Wichtigkeit unserer Arbeit für die gesamte Gesellschaft widerspiegelt! Feminismus ist Klasse! Letztlich müssen unsere feministischen Kämpfe darauf abzielen, die kapitalistischen Zustände ins Wanken zu bringen.

MEIN KÖRPER, MEINE ENTSCHEIDUNG!

Wir wollen über unsere Körper selbst bestimmen. Nach wie vor versuchen Staat, Kirche und Gesellschaft vorzuschreiben, mit wem und wie oft wir Sex haben sollen, ob wir zu viel oder zu wenig anhaben, ob und wann wir Kinder bekommen sollen oder mit welchem Geschlecht wir uns zu identifizieren haben. Einen Teilerfolg konnten wir feiern: §219a StGB wurde gestrichen und ermöglicht den Zugang zu Informationen über Abtreibungen. Doch trotz aller Bemühungen besteht §218 StGB nach wie vor und kriminalisiert Abtreibungen, kriminalisiert uns und nimmt uns das Recht, über unser Leben und unsere Körper selbst zu bestimmen.Das immer noch bestehende sogenannte „Transsexuellengesetz“ diskriminiert trans* Personen und erschwert ihnen die freie Auslebung ihre Geschlechtsidentität auf massivste Weise.Wir warten schon zu lange auf eine Änderung der Gesetzeslage! Der Ankündigung eines neuen Selbstbestimmungsgesetzes von der Bundesregierung müssen schnell Taten folgen. Denn neben dieser staatlichen Gewalt kommt noch die Hetze von Antifeminist*innen und Fundamentalist*innen, sexistischer Mist aus der Mitte der Gesellschaft wie Bodyshaming und Slutshaming gegen FLINTA* hinzu. Wir haben diese Unterdrückung und Entmündigung satt. Deshalb: TSG abschaffen und weg mit dem Paragraphen 218 StGB! My body my choice – raise your voice!

GRENZENLOS FEMINISTISCH!

Unsere feministischen Kämpfe kennen keine Grenzen. Auf dem ganzen Planeten erfahren FLINTA* verschiedenste Formen von Gewalt und werden aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt, geschlagen, verstümmelt oder ermordet. Schluss damit! Wer hier Schutz sucht, muss Schutz bekommen. Unser Feminismus ist antirassistisch. Deshalb sagen wir: Keine FLINTA* ist illegal! Bleiberecht überall! Wir stehen solidarisch an der Seite unserer Mitkämpfer*innen in Afghanistan und Iran, die mutig ihre Stimme erhoben haben und für ihr Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit ihr Leben riskieren. Als Schallverstärker*innen tragen wir eure Botschaft weiter. Frauen, Leben, Freiheit! – Jin, Jiyan, Azadî!

LET’S ORGANIZE!

Den Kampf gegen das Patriarchat müssen wir selbst organisieren! Deswegen schließen wir uns feministisch zusammen, denn auf den patriarchalen Staat können wir uns nicht verlassen. Bekämpfen wir die Scheiße gemeinsam! Gemeinsam wollen wir am 8. März 2023 unsere Wut und Forderungen auf die Straße tragen! Und uns gegenseitig Mut machen und Schutzräume schaffen – Solidarität unter FLINTA* ist an jedem Tag wichtig! Das gilt mehr denn je in Zeiten, in denen wir die Auswirkungen der Pandemie nach wie vor fühlen: die kapitalistischen Unterdrückungsmechanismen wurden verstärkt, die häusliche Gewalt hat zugenommen und Unterstützungsnetzwerke waren schwerer zugänglich. Lassen wir uns von den sexistischen Verhältnissen nicht spalten! Alerta alerta antisexista! Frauen, Leben, Freiheit!

Unsere Forderungen – Am 8. März kämpfen wir für Gerechtigkeit!

In unserer Gesellschaft werden Menschen aufgrund ihres Geschlechts unterdrückt:

Jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet.
Trans* Personen werden durch das sogenannte „Transsexuellengesetz“ (TSG) extrem darin eingeschränkt, frei und selbstbestimmt zu leben.
Sorgearbeiten (wie z.B. Putzen, Kinderbetreuung, Kranken- und Altenpflege), werden schlecht bezahlt und nicht anerkannt. Diese Arbeiten werden vor allem von Frauen ausgeführt.
FLINTA* erfahren auf der ganzen Welt verschiedenste Formen von Gewalt und werden aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexueller Orientierung verfolgt, geschlagen, verstümmelt oder ermordet.

Das und vieles mehr muss sich ändern! Deswegen fordern wir:

Mein Körper, meine Entscheidung!
Abtreibung für alle ermöglichen! §218 endlich abschaffen

T
ranssexuellengesetz abschaffen!
ein gewaltfreies Leben für alle!

Sorgearbeit ins Zentrum der Gesellschaft! Feministischer Kampf ist Arbeitskampf!
gerechte Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und Anerkennung!
Unterstützung der Kämpfe aller Streikenden!
Ein Gesundheits- und Pflegesystem in dem es um Menschen und nicht um Geld geht!

Grenzenlos feministisch! Kein*e FLINTA* ist illegal!
Solidarität mit allen internationalen feministischen Kämpfen!

Bleiberecht für alle von patriachaler Gewalt Verfolgten!
Frauen, Leben, Freiheit!

Wir wollen ein gutes Leben für alle! Unsere feministischen Kämpfe kennen keine Grenzen!

Our demands – On March 8th we fight for justice!

In our society, people are oppressed because of their gender:
Every third day a woman is killed by her (ex-)partner.
Trans* people are extremely restricted by the so-called „Transsexuellengesetz“ (TSG) to live freely and self-determined.-
Care work (such as cleaning, childcare, caring for the sick and elderly), is poorly paid and not recognized. These jobs are mainly performed by women.
FLINTA* experience various forms of violence all over the world and are persecuted, beaten, mutilated or murdered because of their gender or sexual orientation.

This and much more must change! That is why we demand:

My body, my choice!
Make abortion accessible to all! Abolish §218 at last.
Abolish the so-called „Transsexuellengesetz“!
Alife free of violence for all!

Care work into the center of society! Feminist struggle is labor struggle!
fair pay, good working conditions and recognition!
Support for the struggles of all strikers!
A health and care system that is about people and not about money!

Feminist without borders! No FLINTA* is illegal!
Solidarity with all international feminist struggles!
Right to stay for all those persecuted by patriarchal violence!
Women, life, freedom!

We want a good life for all! Our feminist struggles know no borders!

Parallel zur Demo gibt es eine Kinderbetreuung in der Erfurter Innenstadt. Die Demo endet am Anger in unmittelbarer Nähe der Kinderbetreuung. Danach können die Kinder wieder abgeholt werden.

Wir unterstützen den Streik am Erfurter Helios-Klinikum. Unser Demonstrationszug wird zur Streik-Kundgebung auf dem Fischmarkt dazustoßen, um unsere Solidarität den streikenden Kolleg:innen gegenüber auszudrücken. Danach ziehen wir gemeinsam weiter zur Abschlusskundgebung.

Aufruf zur Streik-Kundgebung
Streik am Helios Erfurt am 8. März – Kommt zur solidarischen Streikkundgebung!

Jetzt streikt’s! In der Pandemie beklatschen, ständig in Überlastung arbeiten lassen, aber wenn es an die Tarifverhandlungen geht, 2 Prozent mehr Gehalt ab Juli 2023 anbieten – so geht der Helios-Konzern mit seinen Beschäftigten um. Das lassen sich die Kolleg*innen nicht mehr gefallen und treten deshalb am 8. März in den Streik!

Wir rufen euch auf: Zeigt euch solidarisch und unterstützt die Kolleg*innen in ihrem Arbeitskampf! Nur durch gute Arbeitsbedingungen gibt es auch eine gute Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung – und die geht alle was an.

8. März, 16.00 Uhr Fischmarkt Erfurt

Bringt gern eure Forderungen und Solidaritätsbotschaften auf Schildern mit!

Stark, dass das Frauenkampftagsbündnis mit ihrer Demonstration zu unserer Kundgebung stoßen wird. Das zeigt die Wichtigkeit der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, die gerade im Gesundheitswesen überwiegend von Frauen geleistet wird, für die gesamte Gesellschaft!