HERAUS ZUM 8. MÄRZ IN ERFURT –
Weltweiter Frauentag und feministischer Kampftag.

Aktuelle Informationen auf Instagram (achtermaer_th).


13-15 Uhr Kundgebung auf dem Angerdreieck mit Infomaterial, Redebeiträgen und Musik

16 Uhr große Demonstration (Start am Bahnhofsvorplatz, über Juri-Gagarin-Ring bis zur AWO-Geschäftsstelle und dann über die Johannesstraße zum Angerdreieck)

  • Bei der Demo erwarten euch viele Redebeiträge und Musik!
  • Ganz vorne wird es einen kämpferischen FLINTA*Block geben. Seid laut, seid dabei! Bringt Banner und Schilder mit euren Forderungen mit.
  • Solidarität statt Schwurbelei: Wir bitten euch aus Solidarität und Rücksicht aufeinander darum, Masken zu tragen und Abstände einzuhalten. Auf unserer Demo ist kein Raum für rassistische Hetze, antisemitische Verschwörungserzählungen oder Corona-Leugner*innen.

Im Folgenden findet ihr

  • Unsere Forderungen auf deutsch
  • Unsere Forderungen auf englisch
  • Unseren langen Aufruf auf deutsch

Unsere Forderungen
Am 8. März kämpfen wir für Gerechtigkeit!?

In unserer Gesellschaft werden Menschen aufgrund ihres Geschlechts unterdrückt: 

  • Jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet
  • Trans* Personen werden durch das sogenannte „Transsexuellengesetz“ (TSG) extrem darin eingeschränkt, frei und selbstbestimmt zu leben
  • Sorgearbeiten (wie z.B. Putzen, Kinderbetreuung, Kranken- und Altenpflege), werden schlecht bezahlt und nicht anerkannt. Diese Arbeiten werden vor allem von Frauen ausgeführt

Das und vieles mehr muss sich ändern! Deswegen fordern wir:
Mein Körper, meine Entscheidung!

  • Schwangerschaftsabbrüche für alle ermöglichen!
  • Transsexuellengesetz abschaffen!
  • ein Gewaltfreies Leben für alle!

Sorgearbeit ins Zentrum der Gesellschaft! Feministischer Kampf ist Arbeitskampf!

  • Faire Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und Anerkennung!
  • Unterstützung der Kämpfe der Beschäftigen der AWO!
  • Ein Gesundheits- und Pflegesystem in dem es um Menschen und nicht um Geld geht!

Wir wollen ein gutes Leben für alle! Unsere feministischen Kämpfe kennen keine Grenzen!


TO THE STREETS ON MARCH 8TH IN ERFURT –
International women’s day and feminist struggle day.

In our society, people are oppressed because of their gender: 

  • Every third day a woman is killed by her (ex-)partner.
  • Trans* people are extremely restricted by the so-called „Transsexuellengesetz“ („transsexual law“) in their right to live freely and self-determined.
  • Care work (such as cleaning, childcare, caring for the sick and elderly), is paid poorly and not recognised. These jobs are mainly performed by women.
  • Abortion is still being criminalized (penal code §218).

This and so much more has to change! Therefore we demand:
My body, my choice!

  • Make abortion accessible for everyone!
  • Abolish the so-called „Transsexuellengesetz“!
  • a violence-free life for everyone!

Care work into the center of society! Feminist struggle is labor struggle!

  • Fair wages, good working conditions and appreciation!
  • Support for the struggles of the workers of the AWO!
  • A health and care system that is about people and not about money!

We want a good life for everyone! Feminist struggles without borders!


Demoaufruf – Heraus zum feministischen Kampftag am 8. März!

Am 8. März begehen wir jedes Jahr den Tag im Kampf gegen das Patriarchat in all seinen Formen!

DEM PATRIARCHAT DEN KAMPF ANSAGEN! Noch immer leben wir in sexistischen Zeiten. Gesellschaftliche Rollenvorstellungen schreiben uns aufgrund unseres Geschlechts vor, wie wir zu leben, zu lieben und zu arbeiten haben. Entsprechen wir diesen Erwartungen nicht, erfahren wir Sanktionen, Diskriminierung, Gewalt und Kriminalisierung. Am massivsten betroffen von dieser patriarchalen Gesellschaft sind wir als Frauen und wir als Menschen, denen „Weiblichkeit“ und Frau-Sein von außen zugeschrieben werden, obwohl wir uns keinem oder einem anderen Geschlecht zuordnen. Als Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans* und agender Menschen (kurz: FLINTA*) müssen wir gemeinsam für Selbstbestimmung und gegen Unterdrückung kämpfen – am 8. März und alle Tage! Das ist eine Kampfansage!

ZUSAMMEN GEGEN PATRIARCHALE GEWALT! Ob Catcalling, sexistische Sprüche, sexuelle Übergriffe gegen FLINTA* oder Femizide: Als FLINTA* sind wir alle von patriarchaler Gewalt betroffen! Wenn auch auf verschiedene, aber zahlreiche Arten: Sexismus, Misogynie, Queer-Feindlichkeit, Diskriminierung von Frauen, Lesben, inter*, nicht-binären, trans* und/oder agender Menschen sind Ausdruck eines zutiefst verankerten patriarchalen “Normalzustands“. Patriarchat tötet! Gewalt gegen FLINTA* hat System – stürzen wir es!

FEMINISTISCHER KAMPF IST ARBEITSKAMPF! Wir wollen Anerkennung, faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen statt Ausbeutung! Ob wir erziehen, pflegen oder kassieren. Ob im unbezahlt im Privaten oder als Erwerbsarbeit: Sorgearbeit wie Kinderbetreuung, Haushaltsführung oder die Pflege von Angehörigen wird immer noch mehrheitlich von uns FLINTA* gestemmt. Diese Arbeiten sind zentrale Aufgaben einer solidarischen Gesellschaft. Wir und unsere Arbeit müssen gesellschaftlich anerkannt werden – und nicht zur Profitmaximierung dienen, während wir als FLINTA* selbst massiv von Altersarmut bedroht sind. Es braucht faire Löhne und gute Bedingungen sowohl für entlohnte als auch im privaten Umfeld getätigte Sorgearbeit. Deshalb wollen wir konkrete Kämpfe von Beschäftigten in diesen Bereichen unterstützen. Derzeit findet bundesweit die Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst statt – auch hier in Thüringen. Und auch bei einem der größten freien Träger, der Arbeiterwohlfahrt Thüringen, kämpfen derzeit die Beschäftigten für bessere Bedingungen, nachdem sich jahrelang insbesondere einige wenige Männer an dem Profit der von überwiegend Frauen geleisteten Arbeit bereichert haben! Am 8. März ziehen wir deshalb an der Geschäftsstelle der AWO vorbei und solidarisieren uns mit den Beschäftigten, ihrer dortigen Kundgebung und ihren Kämpfen! Feminismus ist Klasse! Letztlich müssen unsere feministischen Kämpfe darauf abzielen, die kapitalistischen Zustände ins Wanken zu bringen.

MEIN KÖRPER, MEINE ENTSCHEIDUNG! Wir wollen über unsere Körper selbst bestimmen.  Nach wie vor versuchen Staat, Kirche und Gesellschaft vorzuschreiben, mit wem und wie oft wir Sex haben sollen, ob wir zu viel oder zu wenig anhaben, ob und wann wir Kinder bekommen sollen oder mit welchem Geschlecht wir uns zu identifizieren haben. §218 und §219a kriminalisieren Schwangerschaftsabbrüche, kriminalisieren uns und nehmen uns das Recht, über unser Leben und unsere Körper selbst zubestimmen. Das immer noch bestehende sogenannte „Transsexuellengesetz“ diskriminiert trans* Personen und erschwert ihnen die freie Auslebung ihre Geschlechtsidentität auf massivste Weise. Zu dieser staatlichen Gewalt kommt noch die Hetze von Antifeminist*innen und Fundamentalist*innen, sexistischer Mist aus der Mitte der Gesellschaft wie Bodyshaming und Slutshaming gegen FLINTA* hinzu. Wir haben diese Unterdrückung und Entmündigung satt. Deshalb: TSG abschaffen und weg mit den Paragraphen 218 und 219a! My body my choice – raise your voice!

GRENZENLOS FEMINISTISCH! Unsere feministischen Kämpfe kennen keine Grenzen. Auf dem ganzen Planeten erfahren FLINTA* verschiedenste Formen von Gewalt und werden aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt, geschlagen, verstümmelt oder ermordet. Schluss damit! Wer hier Schutz sucht, muss Schutz bekommen. Unser Feminismus ist antirassistisch. Deshalb sagen wir: Keine FLINTA* ist illegal! Bleiberecht überall!

LET’S ORGANIZE! Den Kampf gegen das Patriarchat müssen wir selbst organisieren! Deswegen schließen wir uns feministisch zusammen, denn auf den patriarchalen Staat können wir uns nicht verlassen. 

Bekämpfen wir die Scheiße gemeinsam! 
Gemeinsam wollen wir am 8. März 2022 unsere Wut und Forderungen auf die Straße tragen! Und uns gegenseitig Mut machen und Schutzräume schaffen – Solidarität unter FLINTA* ist an jedem Tag wichtig! Das gilt mehr denn je in Zeiten der Isolation und Pandemie, die kapitalistische Unterdrückungsmechanismen verstärken, in denen häusliche Gewalt zunimmt und Unterstützungsnetzwerke schwerer zugänglich sind. Lassen wir uns von den sexistischen Verhältnissen nicht spalten! 

Alerta alerta antisexista! …und Freiheit für Lina!