Feministischer Kampftag 2025
DEMO am 08. März 2025 | 13:00 Uhr | Domplatz Erfurt
Unsere Forderungen
Antifeminismus bekämpfen – gegen faschistische Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung!
Antifeminismus als Bindeglied zwischen konservativen, neoliberalen,bürgerlichen und faschistischen Akteur*innen erkennen und verurteilen!
Konservative und Neoliberale haben eins gemeinsam: sie sind sich einig, dass Frauen für Kinderbetreuung und Haushalt zuständig sind und behandeln sie nicht auf Augenhöhe. Das kapitalistische System funktioniert nur, solange sich im Hintergrund unter- und unbezahlt Frauen und Flinta* darum kümmern, dass man am nächsten Tag satt, sauber und ausgeruht wieder auf Arbeit gehen kann. Diesem Antifeminismus und kapitalistischer Ausbeutung stimmen wir nicht zu!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
Wir stehen an der Seite aller Streikenden!
Egal, ob es unseren Alltag berührt oder nicht, wenn Bus- und Straßenbahnfahnfahrer*innen, SWE-Personal der Abfallentsorgung streiken oder in Kitas und Horten die Arbeit niedergelegt wird: Wir stehen solidarisch mit allen Streikenden! Der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen ist im Kapitalismus essenziell.
Außerdem: Der Gender Pay Gap muss endlich Geschichte sein – Berufe, die traditionell von Frauen ausgeübt werden, dürfen nicht länger abgewertet werden.
Trans- und Queerfeindlichkeit bekämpfen!
Feminismus ist für alle da!
Unser Feminismus schließt alle Flinta* ein, Frauen, Lesben, inter und nichtbinäre, sowie trans und agender Personen. Gelebten Queer-Feminismus braucht es in Erfurt und überall – egal ob in der Bündnisarbeit, städtischen Verwaltungen oder in der Gesellschaft.
Mit Sorge blicken wir auf den Einsatz der neuen Gleichstellungsbeauftragten Susette Schubert, die eingestellt wurde, nachdem die bisherige Gleichstellungsbeauftragte Mary Ellen-Witzmann wegen eines Formfehlers fristlos gekündigt wurde. Sie veröffentlichte Vorwürfe gegen den Theaterintendanten wegen sexueller Übergriffe. Anstatt angebrachter Konsequenzen für den Täter folgte ihre Absetzung.
Es gab in den letzen Wochen große Kritik an der im Januar eingesetzten Gleichstellungsbeauftragten Schubert. Ihre Aufgabe soll sein, die Stadt Erfurt für alle Flinta* Personen lebenswerter zu machen und genderspezifische Ungleichheiten anzugehen. Sie besetzt den stellvertretenden Vorsitz eines Vereins, der nicht nur mit islamophoben, sondern vor allem mit queer- und transfeindlichen Positionen auftritt. Wie soll es unter diesen Umständen gelingen, sich als betroffene Person ernstgenommen, sicher und gut repräsentiert zu fühlen? Wir fordern eine engagierte, vertrauensvolle und inklusive Ansprechstelle in Erfurt, frei von queer- und transfeindlichkeit, die für die Belange aller Flinta* einsteht.
Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisieren!
Reproduktive Selbstbestimmungstärken!
Schwangerschaftsabbrüche haben keinen Platz im Strafgesetzbuch, sondern müssen Teil der Gesundheitsversorgung werden! Seit dem 19. Jahrhundert setzen sich Frauen und Flinta dafür ein. Und es ist einfach unmöglich, dass wir 2025 noch nicht selbst über unsere Körper entscheiden können. Wissenschaftliche Studien von Wissenschaftler*innen und Ethikkommissionen sollten die Grundlage für diese Gesetzgebung bilden. Die Körper von Frauen und FLINTA* sollten nicht als unwissenschaftlicher Wahlkampfgegenstand herhalten müssen! Ein sicherer und legaler Schwangerschaftsabbruch muss ein Menschenrecht werden!
Femizide als solche benennen, verurteilen und stoppen!
Fast jeden Tag werden Frauen und queere Menschen Opfer tödlicher Gewalt – weil sie Frauen und queere Menschen sind. So auch am 25.02.2025 in Eisenach als eine 35-jährige Frau brutal verletzt wurde, sodass sie an den Folgen starb. Eine andere 20-jährige Frau wurde dabei schwer verletzt. Diese Morde sind keine „Familiendramen“, sondern Femizide und sie müssen als solche benannt, verurteilt und verhindert werden!
Gewalthilfegesetz umsetzen und nachbessern!
Unterstützung für alle Betroffenen! Inter*, trans* und geflüchtete Menschen mitdenken!
Das Gewalthilfegesetz wurde im Januar beschlossen. Jetzt muss es konsequent in die Realität umgesetzt werden! Alle Betroffenen verdienen Schutz, Unterstützung und Zugang zu sicheren Räumen – unabhängig von Herkunft, Aufenthaltsstatus oder Identität. Dabei müssen Inter, trans und geflüchtete Menschen mitgedacht und besonders berücksichtigt werden!
Sexualisierte Gewalt verurteilen!
Betroffene ernst nehmen und stärken!
Wir fordern eine konsequente Bekämpfung von sexualisierter Gewalt. Kein Täter darf mehr geschützt, keine Betroffene mehr im Stich gelassen werden! Der Prozess, sich Hilfe zu holen, ist für Betroffenene oft retraumatisierend und selbst, wenn dieser Weg gegangen wird, kann man sich nicht sicher sein, dass Hilfe garantiert ist. Das muss enden!
Geschlechterklischees raus aus Bildung und Erziehung!
Sensibilisierung von pädagogischem Personal, um Geschlechterstereotypenin der Erziehung entgegenzuwirken!
In der Kindheit wird geprägt, was für ein Welt- und Frauenbild Menschen im erwachsenen Leben haben, wie sie Beziehungen führen und Verantwortung für andere übernehmen. Deswegen fordern wir die Sensibilisierung von pädagogischem Personal, um Geschlechterstereotypen in der Erziehung entgegenzuwirken.
Gesundheitssystem für Menschen statt für Profite!
Für geschlechtergerechtemedizinische Forschung und Versorgung!
Die Bedürfnisse aller Menschen müssen ernst genommen werden – nicht nur die der cis-Männer. Es ist nicht mehr tragbar, dass immer nur die männliche Norm zur Forschung genutzt wird.
„Frauenkrankkeiten“ sind schlechter erforscht und behandelt bsp. PCOS, Endometriose und wird als „Frauen sind hysterisch“ abgetan- Schmerzen werden weniger ernst genommen als bei Männern.
Feminismus immer und überall – WIR WOLLEN ALLES!
Wir fordern, Feminismus intersektional zu denken! Über Nationalgrenzen hinaus, für alle Altersgruppen und Lebensrealitäten, für alle Frauen und Flinta* ungeachtet ihrer körperlichen und psychischen Voraussetzungen!
Wir fordern eine Bewegung, die alle einbezieht und keine Identitäten unsichtbar macht. Feminismus ist intersektional oder er ist keiner! Wir fordern nicht weniger als alles!
Eine gerechte Welt entsteht nicht von allein – lasst uns kämpfen für Intersektionalität, für internationale Solidarität und für eine Zukunft, in der niemand mehr ausgeschlossen oder unterdrückt wird!